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iA Writer: Texte schreiben ohne Ablenkung

Wer kennt sie nicht, die Angst vor dem weissen Blatt? Man hat die ersten Zeilen geschrieben, und schon kommt der Schreibfluss ins Stocken. Man schweift ab und lässt die Augen über Icons und Menus wandern. Die Gedanken sind jetzt überall, nur nicht dort, wo sie sein sollten: beim Text. Minimalistische Programme helfen, sich auf den Inhalt zu konzentrieren.

Wer oft Texte schreibt, kennt die Ablenkungsmöglichkeiten links und rechts vom Bearbeitungsfenster und all die verführerischen Funktionen, die Word & Co. bieten, um uns immer wieder abschweifen zu lassen. Dabei geht es in der Anfangsphase eines Textes nicht um die Darstellung, sondern um den Kern: was wir mit dem Text vermitteln wollen.

Hier kommen Programme zum Zug, die einen bei der Kreation von Texten unterstützen und (fast) alles, was mit der Darstellung zu tun hat, nicht nur ausblenden, sondern gar nicht erst anbieten.

iA Writer - maximaler Minimalismus

Eines dieser Tools ist der iA Writer , den ich seit über zwei Jahren nutze - mittlerweile täglich. Er ist in seinen Funktionalitäten auf das absolute Minimum reduziert: Texte schreiben und strukturieren (Titel, fett und kursiv, Listen, Links, Zitate). Dafür bietet er eine Handvoll Funktionen, die das Fokussieren enorm vereinfachen: Vollbildmodus, «abblenden» von Texten, die nicht bearbeitet werden; keine Icons oder Einstellungsmenus, die vom Schreiben ablenken.

Auch für kurze Texte ist der iA Writer praktisch: Zum einen, weil er aufgrund seines minimalistischen Funktionsumfangs gut fünfmal schneller lädt als Word. Zum anderen weil er auch ein praktischer «Notizblock für unterwegs» ist, der sich übers Netz synchronisieren lässt.

Den iA Writer gibt es für Mac OS X  (rund 4 EUR) und unter iOS fürs iPad und fürs iPhone  (0.89 EUR), leider nicht für Windows und Android - aber es gibt Alternativen .

Praktischer Einsatz

Ich nutze den Writer so gut wie immer, wenn ich Texte kreiere: Kundentexte, Blogartikel, Referate, Mails, Bewerberbeurteilungen, Newsletter; in gewissen Situationen setze ich ihn sogar für kurze Texte wie Tweets ein (dort hilft die Zeichenzähl-Funktion).

Bei umfassenderen Texten (z.B. diesem Blogartikel) gehe ich wie folgt vor:

  1. Stichworte, Assoziationsketten und Textfragmente erfassen
  2. Textabschnitte ausformulieren und über die Tastatur oder über die Mac-Diktierfunktion erfassen; dabei schalte ich in der Regel den Focus-Modus ein, damit ich mich auf den aktuellen Satz konzentrieren kann
  3. Textblöcke ordnen, Text strukturieren
  4. Schlussredaktion des kompletten Texts (Fokus-Modus «Off»)
  5. Übertragung in Word, Mail, Blogtool etc. (Export oder Copy/Paste)

 

Vom Beginn bis zum Abschluss der Überarbeitung lasse ich den Text in der iCloud, um nötigenfalls auch über iPad/iPhone Stichworte einfügen und am Text arbeiten zu können. Erst nach der Schlussredaktion verschiebe ich die Datei auf die Festplatte oder in die Dropbox.

Vorteile und Funktionen

  • Minimale Funktionen - maximale Fokussierung
  • Fokusmodus: der bearbeitete Satz wird schwarz dargestellt, der Rest ist hellgrau
  • Vollbild oder Responsive Design (beim Ändern der Fenstergrösse passt sich die Schriftgrösse an)
  • Darstellung «schwarz auf weiss» oder «weiss auf schwarz» (über die Systemeinstellungen)
  • Markdown (Kürzel für Titel, Listen, Links etc.)
  • Start der Mac OS-internen Diktatfunktion über Hotkey
  • Rechtschreibprüfung und Rechtschreibkorrektur
  • Zähler für Zeichen und Wörter sowie Anzeige der Lesezeit (für Blogposts wichtig!); entweder für das ganze Dokument oder für einen markierten Abschnitt
  • Speichern/Export in verschiedenen Formaten: RTF, HTML, TXT und MD (Markdown)
  • Synchronisierung über iCloud und Dropbox

Wirkung

Für mich ist der Effekt durch den iA Writer enorm und hilft mir beim Schreiben sehr: Ich kann mich aufgrund des minimalistischen Designs viel besser auf die Inhalte meiner Texte konzentrieren. Durch die klare Trennung von inhaltlichem Kreieren und visuellem Gestalten bin ich beim Schreiben viel produktiver. Und schliesslich habe ich viel grössere Lust zu schreiben - die «Angst vor dem weissen Blatt» ist weg.

 

Bild: Nadja Varga bei flickr.com (CC BY-SA 2.0)

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