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Teamwork: Erfolgreiches Arbeiten in virtuellen Teams

Per Computer zusammenarbeiten, über Kontinente und Zeitzonen verstreut - diese Realität treffen wir immer mehr an. Tipps für das Arbeiten im virtuellen Team.

Einige von uns arbeiten in allen oder zumindest in einigen ihrer Projekte in virtuellen Teams. Das sind Teams, die sich eigentlich nie in Person sehen, sondern nur am Rechner miteinander arbeiten. Als Blogger bei imgriff.com bin ich Teil eines virtuellen Teams. Wie kannst Du sicherstellen, dass virtuelle Teams trotzdem gut funktionieren - wo sich doch ihre Mitglieder nie persönlich sehen? Wir geben ein paar Tipps.

Das Problem bei virtuellen Teams

Auch woanders bin ich Teil eines virtuellen Teams. Mit einem Kommilitonen meiner niederländischen Uni und einem Dozenten meiner australischen Uni habe ich eine Firma gegründet, die auf dem australischen Markt immersives Lernen ermöglicht. Mit einigen weiteren Australiern arbeiten wir als virtuelles Team. Und das bringt so einige Probleme mit sich.

Zwar geben wir uns Mühe, gut miteinander auszukommen. Im Leben eines Startups gibt's aber trotzdem haufenweise Momente, wo die gute Laune sich nicht gerade überschlägt. Dann kann das Arbeits- und Kommunikationsklima schnell abkühlen. Das beste Arbeitsverhältnis habe ich mit den Leuten, die ich auch schon in Person kennengelernt habe. Bei den anderen fällt das Frotzeln viel leichter - eigentlich kenne ich sie ja nicht.Ein weiteres Problem sind die verschiedenen Zeitzonen und - in einem Team von sechs Leuten - die überraschend oft auftretende fehlende Bereitschaft, Rücksicht auf andere Zeitzonen zu nehmen. So gibt's manchmal Skype-Meetings zu den verrücktesten Tages- und Nachtzeiten. Weil wir Australien-lastig sind, ist eine Hackordnung entstanden, die für Australier angenehme Uhrzeiten bevorzugt. Wir Europäer im Team sind bei 9 Stunden Zeitunterschied nicht immer begeistert.

Was auch auffällt: Das Team muss sich auf eine gemeinsame Arbeitsweise und Dokumentenablage einigen. Einige wollen Aufgaben und Dokumente per Mail versenden, andere in Dropbox abspeichern. Da sollte Einigung bestehen.

Das Wichtigste aber: Zwischen Leuten, die virtuell miteinander arbeiten, entsteht nur ganz selten ein Sinn für gemeinsame Ziele und kollegiales Verhalten. Für Menschen sind soziale Beziehungen sehr wichtig - und wenn diese in virtuellen Teams fehlen, fühlen sich die Leute isoliert und nicht unterstützt, so Richard Thorpe, Professor an der Leeds University Business School.

Regeln für virtuelle Teams

Die folgenden Regeln sollten von virtuellen Teams beachtet werden:

  • Umgangsregeln festlegen: Was ist akzeptabel und was nicht? Beispiele: Von wo darf man in einen Konferenz-Call einwählen: Flughafen? Kinderspielplatz? Nebenraum einer Party? Oder wie eng darf man Termine vorgeben? Wer ist für was Ansprechpartner? Wo liegen die gemeinsam genutzten Dokumente? Welche Formate haben sie?
  • Setze Ziele und überprüfe sie Das gilt eigentlich überall, aber insbesondere für virtuelle Teams. Deswegen ist es gut, wenn Du Dir aufschreibst, wem Du welche Aufgabe delegiert hast  - und das Resultat überprüfst.
  • Sei so persönlich wie möglich Rufe ab und zu direkt an, ob per Skype oder Telefon, anstatt immer nur Mails zu schicken. Bei allen virtuellen Meetings sollte anfangs Zeit für Smalltalk sein - der ist wichtig, um die anderen Team-Mitglieder und ihre Interessen kennen zu lernen.
  • Lernt euch alle kennen Am besten bei einem gemeinsamen Besäufnis. Ihr könnt sagen, was ihr wollt - die besten und belastbarsten persönlichen Beziehungen entstehen immer noch dann, wenn man gemeinsam feiern war.

Eine mögliche Regel für mehr soziale Interaktion könnte außerdem sein, dass virtuelle Meetings mit einigen Sätzen über die eigene Person, Hobbys etc. begonnen werden. Jeder erzählt, was in der letzten Zeit so passierte - und alle lernen den Menschen besser kennen, der da spricht.

 

Enger sozialer Kontakt über ein Netzwerk

Dann gibt es da noch etwas, was die sozialen Kontakte in virtuellen Teams verbessert. Das ersetzt nicht die gemeinsame Feier, aber es hilft, ein besseres und intimeres Bild voneinander zu bekommen. Die Mitglieder des virtuellen Teams sollten sich auch per Twitter oder Facebook vernetzen. Microsoft macht das bereits: "Weil sie ihren Tweets folgen und auch bei Facebook befreundet sind, kennen sich unsere Ländermanager in Europa besser und haben mehr miteinander zu besprechen, wenn sie sich treffen. Das ist ein Unterschied zu vor fünf Jahren, wo es das nicht gab.", so Klaus Holse, President von Microsoft West Europe in einem Interview mit der Financial Times. Ich will ja nichts beschreien, aber das klingt ja fast nach der ersten sinnvollen Anwendung von Facebook im Office.

Das kann aber persönliche Treffen nicht ergänzen. So oft wie möglich sollten sich die virtuellen Teams trotzdem noch von Angesicht zu Angesicht treffen.

Bild: fotologic bei flickr.com (CC BY 2.0)

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