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Small Talk - eine Hassliebe

Die Amerikaner tun es den ganzen lieben Tag lang: Small Talk. Was anstrengend scheint, ist gleichzeitig ein gutes Training. Impressionen aus dem Land des ewigen Geplaudere.

Small Talk – die einen lieben es, die anderen hassen es. Ich selbst sehe mich irgendwo in der Mitte. Es gibt Tage, da macht es mir Spass, mich mit fremden Leuten zu unterhalten. Gerade ältere Leute erzählen oft interessante Dinge. Zudem denke ich, dass es für das Schreiben, essentiell ist, dass ich andere Menschen mag. Da nützt es nichts, Interesse vorzuheucheln. Wenn ich einen guten Text abliefern will, muss ich mich für das Gesagte interessieren.

Könige des Small Talks

US-Amerikaner sind die Könige des Small Talks. Und somit ist Amerika das ideale Land um Small Talk zu trainieren. Auch wenn man nicht will, man wird an jeder Ecke in ein unverfängliches Gespräch verwickelt. Kürzlich verbrachte ich ein paar Tage in Florida und hatte dort die Idee, über das Phänomen USA und Small Talk zu schreiben. Wie kommen Amerikaner scheinbar mühelos mit Fremden ins Gespräch? Können wir gar von ihnen lernen? Ein paar Beobachtungen:

  1. Sie sind immer die ersten, die «Hallo» sagen.
  2. Sie stellen sich mit ihrem Namen vor. Und fragen dann nach dem Namen des Gesprächspartners.
  3. Sie fragen immer, und ich meine wirklich immer, wie es einem geht. Und auch wichtig: Sie schauen dich dabei an, sie zeigen Interesse.
  4. Sie stellen Fragen. Unverfängliche Fragen. Nach dem obligaten «Wie geht es dir?», fragen sie woher man kommt, was man hier macht, ob man schon mal hier war, wohin man noch geht, und dann kennen sie jemanden, der auch in der Schweiz wohnt oder sie waren selber schon sonst wo, und schon ist man mitten im Gespräch.
  5. Klar, einen Touristen auszufragen, ist einfach. Das können wir alle. Also habe ich beobachtet wie Amerikaner untereinander umgehen. Und da ist es das gleiche Prinzip: Sie sind aufmerksam, sie stellen neutrale aber offene Fragen, die zum Anlass passen und das Gegenüber auffordern, etwas zu erzählen.
  6. Sie scheinen sich für das Gegenüber zu interessieren und schenken ihnen für ein paar Minuten die volle Aufmerksamkeit.
  7. Sie sind direkt, aber immer höflich. Egal ob Shirt, Frisur oder Hund: Sie sagen, wenn ihnen etwas gefällt.
  8. Sie halten das Gespräch am Laufen, in dem sie nachhaken und Folgefragen stellen und den Gesprächspartner nach seiner Meinung fragen. Nichts ist schmeichelnder, als wenn man das Gefühlt hat, etwas Interessantes zu erzählen.
  9. Sie ziehen sich geschickt zurück, ohne das Gegenüber vor den Kopf zu stossen. Ein paar Beispiele: «Ich muss noch kurz mit meinem Kunden dort drüben reden.», «Ich hab heute das Mittagessen ausgelassen, darum probiere ich mal das Buffet.», «Darf ich Ihnen noch etwas zu trinken holen?». Aber wann ist es Zein das Gespräch zu beenden? Experten raten, sich in kurzer Zeit so interessant wie möglich zu präsentieren. Ohne zu dick aufzutragen, versteht sich. Und zwar so gut, dass das Gegenüber mehr von einem wissen will.
  10. Sie bedanken sich für das Gespräch. Und meist hört es sich aufrichtig an. Sie sagen Dinge wie, «Hat mich sehr gefreut, mich mit dir zu unterhalten», oder «Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen». Und man glaubt ihnen. Auch wir können das trainieren. Ich persönlich stehe nicht so auf diese Floskeln, aber andererseits ist nichts Falsches dabei, wenn man die Begegnung tatsächlich interessant fand.

Was sind Deine besten Small Talk Tipps?

Bild: Cocktail Party at the Imperial Hotel, Tokyo, 1961. (Takomabibelot bei flickr.com , CC BY 2.0)

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