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Teamwork: Wie man Barrieren der Zusammenarbeit überwindet (I/II)

Barrieren überwinden

Überall wo Menschen aufeinander treffen, können Missverständnisse aufreten - ob im Büro oder sonstwo. Missverständnisse zwischen Teams bremsen die Produktivität. «Boundary Spanning» soll das verhindern.

Im ersten Teil der zweiteiligen Serie «Boundary Spanning» (zu Deutsch: Barrieren überwinden) beschreibe ich fünf typische Barrieren, die die Zusammenarbeit im Team oder zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern erschweren. Im zweiten Teil werden Methoden vorgestellt, wie man diese Barrieren überwinden kann.

Was sorgt denn für Unmut zwischen Teams? Zwei Wissenschaftler, Chris Ernst und Donna Chrobot-Mason vom Center for Creative Leadership (Greensbori, North Carolina) und der University of Cincinnati gingen dieser Frage nach. Für ihre Studie befragten sie Tausende von Managern und entwickelten Lösungen, um die Barrieren zu überwinden. Ihre Erkenntnis: Manager sollten in der Lage sein, Barrieren zu erkennen, Brücken zu schlagen und scheinbar Gegensätzliches zu verbinden. Die Wissenschaftler entdeckten fünf typische Barrieren, die das Leben und Arbeiten zwischen Teams, Arbeitsgruppen und Abteilungen in Unternehmen erschweren, die Abläufe bremsen und die Kommunikation behindern:

1. Hierarchien

Vorgesetzte, die viele Mitarbeiter unter sich haben, erschweren die Kommunikation genauso wie unklare Befugnisse und verschlungene Entscheidungswege. Die Teams und ihre Mitglieder wissen nicht genau, wofür sie stehen und was sie dürfen.

2. Abteilungsgrenzen

Es ist schon eine uralte Metapher, dass Abteilungen hinter Mauern sitzen und mit den anderen Teams wenig zu tun haben wollen. Jede Gruppe arbeitet für sich, Informationen fliessen spärlich, man beäugt sich misstrauisch und stimmt sich selten ab.

3. Stakeholder

Die Zusammenarbeit mit Lieferanten oder Kunden ist harzig, weil die Prozesse nicht aufeinander abgestimmt sind. Zudem besteht ein Misstrauen gegenüber anderen Stakeholdern wie Banken und Behörden, sodass es immer wieder zu Reibungen und Konflikten kommt.

4. Demografie und Mitarbeiterstruktur

Jeder Mitarbeiter ist anders. Sie unterscheiden sich im Alter, Geschlecht, Glauben und der Persönlichkeit. Die Zusammenarbeit von Jung und Alt funktioniert nicht immer reibungslos, weil die Interessen auseinander klaffen. Frauen tun sich in einer männlich dominierten Gruppe oft schwer und bleiben von Karrierepfaden ausgeschlossen.

5. Geografie

Global tätigen Unternehmen fällt es schwer, Prozesse optimal aufeinander abzustimmen. Lieferanten in China, Kunden in Südamerika, die Zentrale in Zürich. Auch mit E-Mail und Internet lässt sich nicht alles koordinieren; es ist sehr aufwendig, alle jeweiligen Landesbestimmungen zu berücksichtigen oder Zeitzonen zu überwinden.

Klassiker der Unproduktivität

Viele dieser Barrieren, die Ernst und Chrobot-Mason in ihrem Beitrag Flat World, Hard Boundaries – How To Lead Across Them (MIT Sloan Management Review, Spring 2011) beschreiben, kennen wir aus eigener Erfahrung. Und manche könnte man als Klassiker der Unproduktivität beschreiben. Aber, obwohl wir uns dessen bewusst sind, sie diese Barrieren und Grenzen immer noch da. Sie lassen sich nicht so einfach oder gar nicht aufheben. Die Aufgabe des Managements ist es nun, ihre Auswirkungen zu verringern. Ernst und Chrobot-Mason entdeckten Lösungen und Werkzeuge, mit denen das gelingen soll.

Das Ideal

Alle Mitarbeiter arbeiten gerne zusammen. Die Führungskraft unterstützt sie. Entscheidungen werden schnell und klar getroffen. Bei der Zusammenarbeit mit Abteilungen, Kunden und Lieferanten weiss jeder, was zu tun ist. Alters- und Kulturunterschiede befruchten die Arbeit, indem jeder seine Stärken einbringt. Harmonie pur.

Im zweiten Teil erfährst du, wie man die Barrieren überwinden und die Harmonie zurück ins Büro holen kann.

Bild: Frédéric Bisson bei flickr.com (CC BY 2.0)

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