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Professionelles Schreiben: Die Tipps für lesefreundliche Texte

Professionelles Schreiben: Die Tipps für lesefreundliche Texte

Schreiben gehört heute fast zu jedem Job. Lesefreundliche Texte helfen uns, unsere Ziele besser zu erreichen.

Für viele von uns gehört Schreiben zu den Haupttätigkeiten im Beruf: E-Mails, Berichte, Blogposts und vieles mehr. Lesefreundliches Schreiben gehört deshalb in jeden Werkzeugkasten und ist Voraussetzung, damit wir verstanden werden und die Zusammenarbeit im Job klappt. Ausserdem ist es höflich, mit der Zeit meines Lesers sorgsam umzugehen.

Dabei geht es weniger um Talent als vielmehr um einige ganz grundlegende Techniken. Die folgenden Tipps sind als Checkliste gedacht: Ist der Text fertig geschrieben, kannst Du damit in wenigen Minuten die Lesefreundlichkeit des Geschriebenen überprüfen.

1. Die Satzlänge prüfen

Sätze bis zu 14 Wörter gelten gemäss vielen Studien als lesefreundlich. Das ist sicher keine absolute Grenze, kann aber eine Orientierungsmarke sein. Stark verschachtelte Sätze sollte man darauf prüfen, ob sie sich nicht in zwei Sätze aufteilen lassen.

2. Zu lange Wörter vermeiden

Simpel: Wörter mit einer Länge von zwei bis drei Silben können am einfachsten und besten gelesen werden.

3. Fremd-, Fach- und Modewörter tilgen

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Fachwörter oder Anglizismen, häufig fassen sie komplexe Sachverhalte treffend zusammen. Schwierig finde ich es, wenn sie Unbestimmtes vernebeln und eine Klarheit vortäuschen, die ich vielleicht gar nicht im Kopf habe.

4. Nominalstil und «leere» Hauptwörter streichen

«Wir liefern pünktlich» ist verständlicher, kräftiger und kürzer als «Wir garantieren pünktliche Lieferung.» Dringlichkeit sollte nicht angebracht sein, Aufgaben sind dringend.

5. Hilfsverben und Konjunktive reduzieren

«Ich möchte mich für den Besuch an unserem Messestand bedanken.» Ja, was jetzt? Will sich der Schreibende bedanken oder nicht? Also kürzer: «Ich danke Ihnen für den Besuch an unserem Messestand.» Oder: «Vielen Dank für den Besuch an unserem Messestand.» Gleiches gilt für Modalverben wie «können» oder «sollen»: Sie können häufig ersatzlos gestrichen werden.

6. Adjektive überprüfen

«Wenn Sie ein Adjektiv verwenden wollen, so kommen Sie zu mir in den 3. Stock und fragen, ob es nötig ist.» Dem Zitat des französischen Journalisten und Politikers Georges Clemenceau ist wenig beizufügen: Die meisten Adjektive wirken verdoppelnd und haben wenig Aussagekraft. Kürzen, wo's geht.

7. Negative Formulierungen weglassen

«Denken Sie nicht an den rosa Elefanten.» Solche Formulierungen lösen genau das Gegenteil aus. Häufig sind negative Formulierungen schwer verständlich, etwa «Ich habe nicht unweit von hier parkiert.»

8. Den Text fliessen lassen

Gute Texte haben Rhythmus. Das lässt sich einfach feststellen: Du liest Dir den Text laut vor. So bemerkst Du holprige Stellen - Du bleibst daran hängen. Mein Lieblingsbeispiel für einen Satz mit Rhythmus: «Da treibt ihn die Angst, da fasst er sich Mut und wirft sich hinein in die brausende Flut und teilt mit gewaltigen Armen den Strom, und Gott hat Erbarmen.» (Friedrich von Schiller, «Die Bürgschaft») Ein sehr langer Satz, aber mit Rhythmus - das funktioniert.

9. Nochmals lesen und nochmals kürzen

Lesefreundliche Texte entstehen selten in einem Rutsch. Also den Text einen halben Tag liegen lassen und anschliessend nochmals alle obenerwähnten Regeln durchgehen.

Diese Liste ist weder sklavisch einzuhalten noch ist sie vollständig. Ich freue mich über Ergänzungen, Widersprüche und Eure Tipps.

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