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Dinge geregelt kriegen: Gelassene Selbstorganisation

Selbstorganisation sollte langsam zur Gewohnheit werden. Streben nach Perfektionismus schadet mehr.

von Christian Mähler

Papier ist beliebt, praktisch und braucht kein Betriebssystem-Update. Genug Gründe, um dem Papier als Instrument der Selbstorganisation bei imgriff.com mehr Platz einzuräumen. Dafür konnten wir Christian Mähler gewinnen. Christian bloggt seit Mai 2009 täglich auf dem notizbuchblog.de und ist wohl schlechthin die Webgrösse, wenn es um Papier und Notizbücher geht. Ab heute wird er regelmässig auch hier zu lesen sein - wir freuen uns. (Red.)

Schweizer Taschenmesser der Selbstorganisation

Häufig gestellte Anfragen bei Google ist «Wie nutze ich mein Notizbuch?» oder «Was soll ich in mein Notizbuch schreiben?» Notizbücher sind vielfältig einsetzbar: für Notizbuchkunst, als Tagebücher, als Ideenspeicher und viele andere Anwendungsarten. Alle Anwendungsgebiete haben eine eigene Fangemeinde, und ein Einsatzgebiet ist besonders beliebt: das Notizbuch zur Selbstorganisation. Dafür gibt es verschiedene Notizbuchsysteme und sogar bestimmte Notizbuchlayouts.Getting Things Done auf Papier

Die einfachste Spielart sind simple Aufgabenlisten, für die man kein spezielles Notizbuch benötigt. Ob blanko, liniert oder kariert, jedes Buch ist geeignet. Die Anhänger des Gettings Things Done (GTD) wählen zwar verschiedene Vorgehensweisen beim Einsatz des Buches als «To do»-Liste, aber das Vorgehen ist jeweils das Gleiche: Man trage alle zu erledigenden Aufgaben in eine Liste ein und hake sie nach dem Abarbeiten ab. Varianten nutzen noch Priorisierungsmethoden und Kategorien für Listen. Der Akt des Abhakens hat dabei einen psychologischen Effekt. Es macht zufrieden, wenn man sieht, dass man voran kommt und Dinge erledigt sind.

Schneller Start, aber...

Nun gibt es viele Notizbuchnutzer, die mit Aufgabenlisten in Notizbüchern starten, weil sie die Idee der Selbstorganisation schick finden und weil Notizbücher einen gewissen Coolness-Faktor haben. Nach einiger Zeit hören sie allerdings wieder auf, weil sie frustriert sind. Warum? Weil sie das Gefühl haben ihre Liste nicht konsequent genug und mit genügend Selbstdisziplin zu führen. All die Organisationsspezialisten, von denen man in Büchern und im Web liest, sind Meister in Selbstdisziplin. Aber nicht jeder Mensch besitzt die gleiche Ausprägung an Konsequenz.

Langsam zur Gewohnheit

So vergisst man ab und an einen Punkt auf seiner Liste, erledigt ihn nicht und ärgert sich, seine Liste nicht richtig geführt zu haben. Und schon stellt man das ganze System in Frage. Das ist nicht notwendig! Selbst wenn man mal Punkte vergisst, wird man mit den verbleibenden Punkten immer noch strukturierter arbeiten können als zuvor. Und mit der Zeit wird einem der Einsatz des Notizbuchs zur Gewohnheit.

Selbstorganisation ohne Zwangscharakter

Wirklich angenehm wird die Nutzung des Notizbuchs, wenn man gelassen an die Sache herangeht. Dann bekommt die Selbstorganisation keinen Zwangscharakter, der die Frustationsschwelle deutlich senkt. Notizbücher sollen Spaß machen! Die gleiche Gelassenheit hilft übrigens auch beim Schreiben von Tagebüchern. Auch da ist es sehr hilfreich, sich nicht an eine Kompletterfassung jedes Tages in voller Detaillierung zu machen. Einfach gelassen bleiben, aufschreiben, was einem in den Sinn kommt, und ab und an auch mal einen Tag auslassen.

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